Blogvermarktung in Deutschland: So verdienen Blogger Geld

Blogs fehlte es lange an passenden Vermarktungsmöglichkeiten. Doch die Branche hat sich inzwischen professionalisiert und zahlreiche Vermarkter haben sich auf Influencer und Blogs spezialisiert. Hier einige der größten Blogvermarkter im Überblick.

Wer einen Blog zu einem speziellen Nischenthema macht, kann meistens nicht darauf hoffen, über Banner nennenswerte Einnahmen zu erzielen. Dafür braucht man Millionen Seitenaufrufe und Banner lenken außerdem nur vom wesentlichen ab: dem Inhalt.

Trotzdem sind viele Blogs für Marken und Werbetreibende interessant, weil sie eine ganz spezielle Zielgruppe erreichen und Werbung auf Blogs oftmals deutlich günstiger als auf den Seiten der großen Medienhäuser zu haben ist.

Mit diesen spezialisierten Blogvermarktern haben wir in den letzten Jahren Erfahrungen mit unserem eigenen Musikblog TONSPION gemacht:

  1. RED PINEAPPLE MEDIA

Red Pineapple Media ist ein Vermarkter mit Sitz in Berlin, der internationale Content Marketing Kampagnen von großen Brands steuert. Blogs können sich einfach anmelden, das Team von Red Pineapple versucht dann Blogs mit den passenden Brands zusammen zu bringen und aktuelle Kampagnen (vor allem Video-Spots) auszuspielen. Das funktioniert mit entsprechender Reichweite ganz gut und angenehm stressfrei.
www.redpineapplemedia.com

2. UNRULY

Unruly ist ein britischer Vermarkter mit einem deutschen Ableger in Hamburg. Auch Unruly betreut die Video-Kampagnen für große Marken, bietet darüber hinaus aber auch Video-Werbung in Blogs an. Diese Video-Ads werden wie Banner ausgespielt und als Anzeige gekennzeichnet. Die Auslastung ist vor allem um Weihnachten herum recht hoch.
www.unruly.co

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3. Blogfoster

Blogfoster errechnet aus der tatsächlichen Reichweite den Wert eines Posts. (Screenshot: blogfoster.com)

Blogfoster bietet zahlreiche Kampagnen großer Marken mit Fokus auf Fashion, Food und Style, allerdings gibt es auch unendlich viele konkurrierende Blogs auf der Plattform. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit an einen der begehrten Aufträge zu kommen recht gering.

Für jede Kampagne muss man sich mit einem aufwendigen Pitch bewerben. Der unbezahlte Aufwand ist also zunächst relativ hoch. Bekommt man den Zuschlag, muss man eine Checkliste Punkt für Punkt abarbeiten.

Gesponserte Posts werden vorbildlich als Anzeige gekennzeichnet, sind also auch für den Leser sauber vom redaktionellen Teil getrennt. Außerdem bietet Blogfoster Insights für Blogger einen guten Richtwert, was ein Beitrag auf dem eigenen Blog gemessen an der tatsächlichen Reichweite realistisch wert ist. Dafür verbaut Blogfoster einen Zähler auf der Homepage und verlässt sich nicht auf die Aussagen der Blogger selbst. Alleine dafür lohnt sich die Anmeldung, auch wenn die vielen automatisierten Absagen auf Bewerbungen bei Blogfoster auf Dauer sehr frustrierend sein können.
www.blogfoster.com

4. Performanceliebe

Die Agentur performanceLiebe wurde 2012 gegründet und betreut ihre Kunden in verschiedenen Disziplinen des Performance Online Marketings. Zu den Kunden der Online-Marketing Agentur zählen zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). „Performance“ heißt natürlich auch immer Preiskampf, deshalb  sollte man sich als Publisher gut überlegen, welchen Preis man für gesponserte Posts anbieten kann, ohne Preisdumping zu betreiben. Die Kommunikation mit Performanceliebe ist professionell und klar und die Preisfindung ist jedem Publisher selbst überlassen.
www.performanceliebe.de


5. T5 Content

T5 hat einen ähnlichen Ansatz, allerdings gibt es überwiegend regionale Kampagnen und auch hier ist die Blogger-Konkurrenz sehr groß. Deshalb sind Absagen viel wahrscheinlicher als Zusagen. Das Preisniveau ist im Vergleich zu Blogfoster deutlich niedriger, am Ende aber auch Verhandlungssache. Wir konnten in der Vergangenheit so gut wie keine Kampagne über T5 Content bekommen, aber das liegt häufig einfach auch an den unpassenden Produkten.
www.t5content.de

6. Ranksider

Auch auf Ranksider tummeln sich kleinere Anbieter, die Links für ihre Seite kaufen wollen, um auf diese Weise Google zu manipulieren. Das Themensprektrum reicht von eher semiprofessionellen Zauberern oder Hellsehern bis hin zur Inkontinenz. Diese laut Google Richtlinien verbotene Praxis ist nicht tot zu kriegen und wird darüber hinaus auch noch miserabel bezahlt. Werbetreibende, die einen Blogtext mit Dofollow-Link für 20 Euro kaufen zu wollen, sind keine Seltenheit auf Ranksider. Dafür lohnt sich nicht mal die Zeit für die Recherche in der Ranksider-Datenbank, noch für denjenigen, der hier Werbung schaltet. Dieses Geschäftsmodell ist unseriös und sollte 2018 nicht mehr weiter verfolgt werden.
www.ranksider.de

7. Trusted Blogs

„Trusted Blogs“ verzichtet im Gegensatz zu Blogfoster vollständig auf die Erhebung von Reichweiten und Nutzerzahlen und bekommt nach eigenen Aussagen trotzdem an Kampagnen großer Marken im vierstelligen Bereich für Microblogs mit einer Reichweite von unter 5000 Lesern. Es geht also sehr nischig zu bei Trusted Blogs.

4794 Blogs sind derzeit bei Trusted Blogs angemeldet und 134 Kampagnen wurden nach Angaben des Vermarkters bisher durchgeführt. Die Entwicklung der Plattform hat 875.000,- gekostet und wird von einem Investor unterstützt. Dass dabei die meisten Blogs dabei am Ende leer ausgehen, kann man sich an einer Hand abzählen. Was genau an diesem Angebot „Trusted“ ist, lässt der Anbieter allerdings offen.
www.trusted-blogs.com

8. JKS Media

JKS ist auf Produktests spezialisert und wir haben unsere Seite vor zwei Jahren angemeldet. Eine Kampagne ist die bisherige Ausbeute mit einem der größten deutschen Blogs mit über 300.000 Lesern im Monat. Auch hier kommen offenbar nur wenige Kampagnen bei den Bloggern an.
www.jks-media.de

9. Steady

Einen völlig anderen Ansatz als die diversen Blogvermarkter verfolgt Steady. Über die Plattform können Blogger und Magazine zahlende Abonnenten gewinnen – also einfach nur Werbung in eigener Sache machen. Die gesamte Abo-Abwicklung übernimmt dabei Steady, der Blogger muss nur seine Leser mit guten Argumenten davon überzeugen, dass sie ihn finanziell unterstützen.

Wer keine Werbung auf seiner Seite haben möchte, oder seinen Lesern die Seite bei Bezahlung auch werbefrei anbeiten möchte, bekommt mit Steady ein sehr gutes Tool an die Hand. Politische Blogs wie Übermedien oder Krautreporter finanzieren sich bereits zum großen Teil über Steady, allerdings haben Blogs „für den guten Zweck“ hier klar bessere Karten, als Blogs, die nur der Unterhaltung dienen. Dort fehlt für viele Leser einfach der konkrete Antrieb für eine finanzielle Unterstützung. Steady ist deshalb vor allem für Blogs geeignet, die über eine sehr treue Leserschaft verfügen, die gerne ein paar Euro pro Monat für einen Blog zahlen.
www.steadyhq.com

Du hast einen Blogvermarkter gefunden, der noch nicht hier gelistet ist? Bitte schreib uns deine Erfahrungen, wir werden die Liste nach und nach ergänzen.

FAZIT

Wer über einen großen Vermarkter seinen Blog vermarkten möchte, muss sich extrem viel Konkurrenz stellen. Viele Vermarkter sammeln zunächst eine Masse von Blogs und Reichweiten, um mit den großen Marken ins Geschäft zu kommen.

Welcher Blog bei diesen Kampagnen dann dabei ist, darauf hat man keinen Einfluss und unseren Erfahrungen nach sind diese Kampagnen nicht dazu geeignet, einen Blog – egal welcher Größe – alleine zu refinanzieren. Es ist deshalb unerlässlich, sich auch eigenen Kundenstamm aufzubauen und die Vermarktung seines Blogs selbst in die Hand zu nehmen.

Je nachdem in welchem Marktumfeld man unterwegs ist, sollte man sich bei den großen Anbietern und Marken im jeweiligen Bereich sichtbar machen, Kontakte in die Branche knüpfen und sich als wichtigster Influencer in diesem Bereich empfehlen. Dazu ist Reichweite zwar nicht das allerwichtigste, aber doch ein wichtiges Argument.

Aber auch redaktionelle Qualität, Kompetenz und Glaubwürdigkeit werden von Marken durchaus geschätzt. Nischenblogger mit einem klar abgegrenzten und vermarktbaren Themenfeld wie Fashion, Food, Design oder Musik haben und ordentlich Reichweite und Follower vorweisen können, haben gute Chancen, ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Udo Raaf gründete im Jahr 1999 den ersten und bis heute größten Musikblog www.tonspion.de. Seit 2015 berät er Unternehmen, Blogger und Agenturen rund um das Thema Reichweite über Suchmaschinen und Content Strategie.

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