KI-Slop: Warum generative KI oft mehr schadet als nützt

Der Begriff „KI-Slop“ oder AI Slop beschreibt Spam-Inhalte, die von generativen KI-Systemen wie ChatGPT erstellt wurden, ohne fachlichen Kontext, ohne tiefere Prüfung und ohne Verantwortung für die Konsequenzen. Es entsteht ein inhaltsarmer Informationsbrei, der synthetisch erzeugt wird und für Laien stimmig scheint, aber fachlich oft unbrauchbar, überholt oder sogar falsch ist.

KI-Slop untergräbt Vertrauen in Unternehmen

Vor allem im beruflichen Umfeld zeigt sich derzeit ein wachsendes Problem mit KI Slop: Immer häufiger verlassen sich Kollegen oder Chefs auf KI-generierte Empfehlungen, um Entscheidungen zu treffen, Argumente zu formulieren oder sich fremde Expertise anzueignen. Vor allem im SEO-Bereich ist dieser Trend spürbar. Kunden lassen sich von KI „beraten“, ohne zu hinterfragen, woher die Informationen stammen, wie aktuell sie sind oder ob sie überhaupt zum konkreten Anwendungsfall passen.

Die Ursache liegt im System selbst: KI-Modelle wie ChatGPT sind so konzipiert, dass sie Inhalte möglichst überzeugend darstellen und dem Nutzer eine zufriedenstellende Antwort geben. Das führt zu einer gefährlichen Overconfidence: Die Antworten wirken zwar fachlich, sind es aber nicht. Im Ergebnis entsteht eine Scheinsicherheit, die Fehlentscheidungen fördert und das Vertrauen in echte Expertise untergräbt. Mit anderen Worten: wer mit ChatGPT argumentiert, läuft Gefahr sich lächerlich zu machen.

SEO Check: Wie gut ist Ihr Unternehmen für SEO aufgestellt?

1. Welche Rolle spielt SEO aktuell in Ihrem Unternehmen?

Vertrauen entsteht durch fachliche Kompetenz, nicht durch KI-Nutzung

Problematisch ist dabei nicht nur der fragwürdige inhaltliche Wert einer KI-Recherche. Wer im beruflichen Austausch einfach nur KI-Antworten als Diskussionsbeitrag verwendet ohne die Materie durchdrungen zu haben, riskiert echten Ärger. Fachlich kompetente Kollegen, die erkennen, dass Argumente auf maschinell erzeugtem Halbwissen basieren, reagieren häufig mit Skepsis oder gar Ablehnung.

Vertrauen in die fachliche Kompetenz der Person schwindet und es bleibt der nachhaltige Eindruck, dass man einer künstlichen Intelligenz ohne spezielles fachliches Knowhow mehr vertraut als den eigenen Experten, die sich seit Jahren täglich mit dem Thema beschäftigen.

INSERT_STEADY_NEWSLETTER_SIGNUP_HERE

Gerade in komplexen oder regulierten Fachgebieten wie der Suchmaschinenoptimierung ist diese Haltung nicht hilfreich. In der SEO hat sich bei der Contenterstellung das E-E-A-T-Prinzip bewährt, das auch auf KI-Inhalte angewendet werden kann: Experience, Expertise, Authority und Trust. Vertrauen (T) entsteht durch nachvollziehbare Erfahrungswerte (E), Fachkenntnis (E) und fachliche Autorität (A). Dieses Prinzip lässt sich auch auf KI-Texte anwenden. In vielen Fällen produziert KI nichts weiter als Spam, mit dem man seine Kollegen nicht behelligen sollte.

KI-generierte Aussagen zur Grundlage beruflicher Kommunikation zu machen, untergräbt den Wert menschlicher Arbeit, verwischt die Grenzen zwischen Information und Simulation und führt mittelfristig zu einem Verlust professioneller Standards und unnötigen Debatten. Und ist damit das Gegenteil von effizient.

Sie möchten eine kurze Einschätzung zur SEO-Performance Ihrer Website?
Schreiben Sie mich einfach an und nennen Sie mir die aktuellen Herausforderungen.

KONTAKT

KI-Slop in Unternehmen gemeinsam reglementieren

Wer Verantwortung trägt, sollte deshalb genau prüfen, ob die Nutzung generativer KI wirklich dem Ziel dient oder ob man besser auf echte Expertise in den eigenen Reihen zurückgreift.

Für Unternehmen bedeutet das: sich klare Regeln zum Umgang mit KI zu verordnen kann Spannungen im Team oder mit Kunden und Partnern verhindern. KI kann sehr hilfreich sein, um seine eigene Argumentation zu überprüfen oder sich mögliche Fragen dazu anzeigen zu lassen. Ein Sprachmodell berechnet Wahrscheinlichkeiten und kann dafür nützliche Erkenntnisse liefern, die wir in unsere Argumentation mit einfließen lassen können.

KI kennt allerdings keine Fakten und Daten und kann diese auch nicht bewerten. Man sollte also eine KI-Antwort nie als Grundlage einer Strategie betrachten oder als Argument in einem fachlichen Austausch mit Kollegen einsetzen. Das entwertet die menschliche Kommunikation und schreibt KI eine Kompetenz zu, die sie gar nicht besitzt. Zudem kostet es viel Zeit, falsche KI-Aussagen wieder einzufangen und mit Fakten zu widerlegen. Zeit, die man sich sparen könnte, wenn man gleich die richtigen Leute fragt.

Checkliste: Für welche Aufgaben KI nicht geeignet ist

KI kann repetitive Tätigkeiten effizient unterstützen, ersetzt aber keine Expertise. Der Einsatz in Unternehmen sollte stets transparent, kontrolliert und begründet und nach festgelegten Regeln erfolgen. Wo Vertrauen, Verantwortung oder Fachkenntnis entscheidend sind, hat generative KI nichts verloren.

1. Fachliche Beratung oder Bewertung

  • Antworten auf komplexe Fachfragen (z. B. Recht, Medizin, Finanzen, SEO)
  • Erstellung von Strategien, Handlungsempfehlungen oder Gutachten

2. Externe Kommunikation im Namen des Unternehmens

  • Pressemitteilungen, Kundenanschreiben, offizielle Statements
  • Kommunikation mit Partnern, Behörden oder Dienstleistern

3. Interne Entscheidungsgrundlagen

  • Präsentationen, die KI-generierte Inhalte ohne Prüfung als Argumentationsbasis nutzen
  • Verwendung von KI-Antworten zur Unterstützung eigener fachfremder Positionen

4. Inhaltliche Repräsentation von Expertise

  • Beiträge in Fachforen, auf Konferenzen oder in Fachmedien
  • Nutzung von KI-Inhalten zur Simulation eigener Kompetenz

 

Kontakt

Udo Raaf (Dipl. Kommunikationswirt) betreibt seit 1999 erfolgreich eigene Websites und gibt sein Wissen heute als strategischer Content- und SEO-Berater an Unternehmen, Agenturen und NPOs weiter.

Name