Warum Unternehmen klare Regeln für den Einsatz von KI brauchen (Checkliste)

Generative KI-Tools wie ChatGPT oder Copilot sind inzwischen fester Bestandteil vieler Arbeitsprozesse, von strategischen Konzepten bis hin zu Textentwürfen für die Website. Doch der Einsatz erfolgt häufig ohne gemeinsame Abstimmung und ohne Transparenz. Das birgt Risiken: fachliche Fehler, unklare Verantwortung und vor allem: wachsendes Misstrauen im Team.

KI-Slop ersetzt kein Fachwissen

Sprachmodelle erzeugen Inhalte auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, die überzeugend wirken, aber oft ungenau, veraltet oder kontextfern sind. Diese Form des sogenannten KI-Slop vermittelt eine Scheinsicherheit: Nutzer übernehmen Inhalte aus KI-Antworten kritiklos, ohne ihre fachliche Relevanz oder Richtigkeit zu prüfen. Das übergroße Vertrauen in KI-Antworten kann zu Verwerfungen im Team führen.

Besonders im Bereich SEO zeigt sich das deutlich: KI simuliert Kompetenz, hat aber weder Zugriff auf aktuelle Daten noch spezifisches Fachwissen oder eigene Erfahrungswerte. Entscheidungen, die auf Basis von zusammengewürfelten Versatzstücken getroffen werden, führen oft in die falsche Richtung und haben das Potenzial, Teams zu sprengen.

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Risiko für die Zusammenarbeit im Team

Wenn KI-Antworten ungeprüft als Fakten in Besprechungen, Strategien oder in Diskussionen eingebracht werden, entsteht schnell ein problematisches Klima: Fachlich versierte Kollegen fühlen sich untergraben, Expertise wird relativiert, Vertrauen geht verloren.

Wenn sich durch Fehler nachweisen lässt, dass ein Unternehmen ungeprüft KI eingesetzt hat, entsteht zudem ein Misstrauen, das sich schwer wieder reparieren lässt.

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KI-Fail beim Spiegel: Jedes Unternehmen setzt KI ein, aber kaum jemand spricht offen darüber. (Screenshot: Spiegel.de)

Mit erpromptetem Pseudo-Wissen in fremden Fachgebieten zu glänzen, ist kontraproduktiv und bringt viele Probleme mit sich, die sich anschließend kaum mehr einfangen lassen.

Wenn strategisch wichtige Entscheidungen auf Basis von KI-Slop getroffen werden, wer haftet für die Konsequenzen? Fachliche Autorität entsteht durch jahrelange Erfahrung, nicht durch KI.

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Umgekehrt sollte nicht jeder Gedankenstrich zu dem Verdacht führen, dass Mitarbeiter einen Text komplett automatisiert mit ChatGPT erstellt haben. Auch auf KI-Detektoren sollten sich Unternehmen nicht verlassen, die ein gut funktionierendes Team aufbauen und behalten wollen, weil diese nicht funktionieren.

Wenn Geschäftsführer lieber auf ChatGPT als ihre eigenen fachlich kompetenten Mitarbeiter vertrauen und durch Micro-Management intern Misstrauen säen, können sie dem Unternehmen verloren gehen. Und sei es nur durch eine innerliche Kündigung. Deshalb ist es unumgänglich, dass der Umgang in Unternehmen klar und transparent geregelt wird und zwar für alle, ganz besonders für Führungskräfte.

Diskussionsgrundlage schaffen statt Regeln verordnen

Statt den KI-Einsatz von oben herab zu reglementieren oder sogar einzufordern, sollten Teams ergebnisoffen darüber sprechen, wie sie mit KI arbeiten wollen und wo die Grenzen liegen. Die folgende Checkliste kann als Grundlage für diese Diskussion dienen:

Vorschlag: Diskutieren Sie die folgende Checkliste im nächsten Team-Meeting, um gemeinsam zu klären, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit KI im eigenen Arbeitskontext aussehen könnte. Passen Sie die Checkliste ihren eigenen Bedürfnissen an und gießen Sie sie in verbindliche Richtlinien, die jeder Mitarbeiter unterschreiben kann.

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Checkliste: Verantwortungsbewusster KI-Einsatz im Unternehmen

1. Klarer Anwendungszweck
☐ Wird KI nur zur Unterstützung genutzt (z. B. Recherche, Ideenskizzen)?
☐ Werden strategische oder fachlich kritische Entscheidungen nicht auf KI gestützt?

2. Menschliche Verantwortung
☐ Ist eine fachlich verantwortliche Person benannt, die Inhalte prüft und freigibt?

3. Ausschlussbereiche
☐ Wird KI nicht für sensible oder rechtlich relevante Themen eingesetzt?
☐ Erfolgt keine automatisierte Texterstellung für zentrale Inhalte wie Startseiten, Pressemitteilungen oder Leistungsbeschreibungen?

4. Datenschutz und Toolsicherheit
☐ Werden keine vertraulichen oder personenbezogenen Daten in öffentliche KI-Systeme eingegeben?
☐ Kommen nur Tools zum Einsatz, die keine Prompts zu Trainingszwecken speichern?

5. Urheberrechte
☐ Ist die rechtliche Nutzung von KI-generierten Inhalten (Texte, Bilder, Code) geklärt – insbesondere bei externer Verwendung?

6. Kennzeichnung und Transparenz
☐ Werden KI-unterstützte Inhalte intern wie extern offen kommuniziert, sofern sie nicht vollständig überarbeitet wurden?

7. Fachliche Prüfung
☐ Wird jeder KI-Inhalt fachlich geprüft und kontextualisiert?
☐ Erfolgt ein Faktencheck?

8. Expertise vor Prompt
☐ Erfolgt Rücksprache mit Fachexpert:innen bei Unsicherheiten?
☐ Wird vermieden, KI-Argumente ohne eigene Einordnung in Diskussionen einzubringen?

9. Offene Kommunikation
☐ Gibt es einen offenen Austausch im Team über KI-Nutzung und ihre Grenzen?
☐ Wie informiert sich das Team über wichtige Neuerungen?

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Fazit: Der sichere Umgang mit KI muss gelernt und transparent kommuniziert werden

KI kann bestimmte Arbeitsprozesse effizient unterstützen, wenn ihr Einsatz reflektiert, transparent und abgestimmt erfolgt. Wer generative KI sinnvoll nutzt, schützt nicht nur die Qualität der Ergebnisse, sondern stärkt auch das Vertrauen im Team. Wer sich vor Meetings kurz ein paar Punkte von KI vorgeben lässt, lenkt die Debatte möglicherweise in eine völlig falsche Richtung und täuscht eine Fachkenntnis nur vor. Solche Auswüchse sollten verhindert werden, indem man sich offen über das Thema austauscht.

 

Kontakt

Udo Raaf (Dipl. Kommunikationswirt) betreibt seit 1999 erfolgreich eigene Websites und gibt sein Wissen heute als strategischer Content- und SEO-Berater an Unternehmen, Agenturen und NPOs weiter.

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