OpenAI integriert Shopping in ChatGPT

Mit der Einführung von „Instant Checkout“ in ChatGPT setzt OpenAI einen konkreten Schritt in Richtung transaktionsbasierter KI-Nutzung. Über die neue Funktion lassen sich Produkte direkt in der Chat-Oberfläche kaufen. Und das zunächst ganz ohne Werbung.

Basis dafür ist das sogenannte Agentic Commerce Protocol, das in Kooperation mit Stripe entwickelt wurde. Erste Partner sind Etsy und demnächst auch mehr als eine Million Shopify-Händler.

Die technische Umsetzung ermöglicht Single-Item-Käufe ohne Weiterleitung zu externen Seiten. Nutzer bestätigen Versand- und Zahlungsdaten direkt im Chat. Händler wickeln Bezahlung, Logistik und Kundenservice über bestehende Systeme ab. OpenAI agiert lediglich als vermittelnde Instanz und verdient an jedem Kauf mit.

Die Integration ist für Händler einfach: Wer Stripe nutzt, kann mit minimalem Codeeinsatz starten. Alternativ ist auch eine Teilnahme mit anderen Zahlungsanbietern möglich, etwa über das Delegated Payments Spec.

Checkout direkt in ChatGPT bald möglich

Laut einer aktuellen Veröffentlichung von OpenAI liegt der Anteil von Produktsuchen innerhalb von ChatGPT derzeit nur bei 2,1 %. Das Segment ist also nicht nur neu, sondern auch weitgehend unerschlossen. Entsprechend hoch ist das Potenzial für künftiges Wachstum.

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ChatGPT wächst wie keine andere App zuvor und braucht für seine Investoren dringend ein lukratives Geschäftsmodell für den globalen Markt, hat also ein großes Interesse daran, sich als Schnittstelle für den Handel unersetzbar zu machen und Marktanteile von Google zu erobern.

Relevanz statt Werbung

Laut offizieller Dokumentation werden Produkte „organisch“ und auf Basis der “Relevanz” angezeigt. ChatGPT priorisiert dabei keine Produkte, sondern bewertet etwa Verfügbarkeit, Preis, Qualität und ob ein Händler der Primäranbieter ist. Die Teilnahme an „Instant Checkout“ wird ebenfalls berücksichtigt. Werbung soll es zunächst keine geben, die Händler zahlen lediglich eine geringe Gebühr bei erfolgreichem Verkauf.

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Folgende Faktoren entscheiden also künftig darüber, ob man von ChatGPT als relevantes Produkt genannt wird oder nicht:

  • Verfügbarkeit: Ob das Produkt aktuell lieferbar ist.
  • Preis: Wettbewerbsfähige Angebote werden bevorzugt.
  • Qualität: Dazu können Bewertungen, Rezensionen oder andere Qualitätsindikatoren einfließen.
  • Primärhändler: Produkte des Originalanbieters werden höher gewichtet als von Drittanbietern.
  • Instant Checkout: Ob ein Händler den Direktkauf über ChatGPT aktiviert hat, fließt ebenfalls ein.

Langfristig ist davon auszugehen, dass OpenAI auch Werbefunktionen vergleichbar denen von Google integrieren wird. Die aktuelle Struktur mit Affiliate-Gebühr dürfte nur ein Zwischenschritt sein. Dennoch ergibt sich für Händler ein potenziell attraktives Umfeld, sofern die Kundenakquisitionskosten (CAC) unterhalb derer von Plattformen wie Google Ads bleiben.

Laut Dokumentation und Screenshot stammen die Produktempfehlungen in ChatGPT aus dem „gesamten Web“. Es bleibt also weiterhin essenziell, klassische SEO-Basics zu berücksichtigen, um in der Websuche aufzutauchen und dann von ChatGPT empfohlen zu werden. Zusätzlich müssen die technischen Standards für den Checkout integriert werden.

Google setzt auf PayPal, nicht auf Stripe

Parallel kündigte auch Google eine neue, KI-basierte Einkaufsplattform an in Zusammenarbeit mit PayPal. Die Wahl überrascht, da Stripe bislang als Standardpartner für derartige Integrationen galt. Möglich ist, dass Stripe durch die enge Partnerschaft mit OpenAI anderweitig gebunden ist. Beide Plattformen arbeiten offenbar an ähnlichen Konzepten: Der Übergang von Information zu Transaktion soll so reibungslos wie möglich gestaltet werden.

Zum Start ist der Direktkauf in ChatGPT nur in den USA verfügbar, zunächst mit Etsy-Händlern. Shopify folgt in Kürze, weitere Händler und Regionen sollen schrittweise eingebunden werden. Aktuell unterstützt die Funktion nur Einzelkäufe, Mehrfachkäufe sind angekündigt. Wann der Rollout in Europa beginnt, ist offen. Es gibt aktuell also noch keinen Handlungsbedarf für Unternehmen.

Quelle: OpenAI

 

Udo Raaf (Geschäftsführer)

Udo Raaf ist Publisher und SEO-Berater mit über 15 Jahren Erfahrung in der strategischen Suchmaschinenoptimierung für Unternehmen, Agenturen und gemeinnützige Organisationen.

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