Seit Anfang September 2025 sind in vielen SEO-Berichten auffällige Veränderungen sichtbar: weniger Impressionen in der Google Search Console, verbesserte durchschnittliche Positionen und teils fehlende Ranking-Daten in Drittanbieter-Tools. Der Grund dafür ist eine technische Änderung durch Google, die automatisierte Zugriffe auf Suchergebnisse einschränkt.
Was hat sich geändert?
Google hat den URL-Parameter &num=100
deaktiviert. Dieser erlaubte es SEO- und KI-Tools bislang, bis zu 100 Suchergebnisse gleichzeitig abzufragen. Solche Abfragen wurden genutzt, um täglich große Mengen an Keyword-Rankings automatisiert zu messen. Diese Technik war gängiger Standard in vielen SEO-Plattformen.
Es wird vermutet, dass Google vor allem KI-Tools daran hindern will, auf die Google Rankings zuzugreifen, denn für Google sind diese in erster Linie Wettbewerber.
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Die Theorie, die von führenden SEO-Experten wie Brodie Clark und Barry Schwartz geteilt wird, lautet:
- Jede Abfrage eines Tools mit dem
&num=100
-Parameter generierte eine oder mehrere “Impressions” für die Websites in den Top 100 der Suchergebnisse. - Diese Impressions waren keine echten menschlichen Interaktionen, sondern stammten von den Bots, die Ihre Rankings überwachten.
- Nachdem Google diesen Parameter entfernt hat, können diese Tools ihre Daten nicht mehr in der gleichen Weise sammeln.
- Das hat zur Folge, dass die Impressions, die von diesen automatisierten Abfragen stammten, aus Ihren GSC-Berichten verschwunden sind.
Die Kernaussage: Die Impressionen sind nicht wirklich gesunken. Ihre GSC-Daten zeigen jetzt eine bereinigte und potenziell genauere Darstellung der tatsächlichen menschlichen Suchaktivität, da das “Rauschen” der Bots entfernt wurde.
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Was bedeutet das für Unternehmen?
Die kurzfristige Verwirrung ist verständlich, aber die langfristigen Auswirkungen sind eher positiv.
- Rankings sind stabil: Der plötzliche Anstieg der durchschnittlichen Position ist kein Zeichen für einen Ranking-Verlust. Da die Impressionen für niedrigere Rankings (oft Position 11 bis 100), die von den Bots erzeugt wurden, wegfallen, verschiebt sich der Durchschnitt nach oben. Top-Rankings sind davon nicht betroffen.
- Verwirrung bei Drittanbieter-Tools: Viele Rank-Tracking-Tools und andere SEO-Software, die auf diese Methode angewiesen waren, haben vorübergehend Probleme mit der Datenerfassung. Einige Unternehmen haben bereits Workarounds implementiert. Nutzer sollten in den nächsten Tagen und Wochen mit gewissen Diskrepanzen in ihren Berichten rechnen.
- Die Datenqualität verbessert sich: SEOs können sich jetzt auf die Daten konzentrieren, die wirklich wichtig sind: die Impressionen und Klicks von echten, potenziellen Kunden. Impressionen sind kein echter KPI.
Das größte SEO Tool Sistrix arbeitet bereits an einer Lösung:
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Schreiben Sie mich einfach an und nennen Sie mir die aktuellen Herausforderungen.
“Direkt nach der Umstellung konnten die täglichen Werte für den Sichtbarkeitsindex nicht veröffentlicht und individuelle Projektkeywords nicht erhoben werden. Wir gehen davon aus, dass beides in den nächsten Tagen wieder funktioniert, allerdings zunächst mit längeren Aktualisierungszyklen. Gleichzeitig prüfen wir, mit welcher Tiefe und Häufigkeit Suchergebnisse künftig erhoben werden, um den bestmöglichen Kompromiss zwischen Nutzen und Kosten zu finden. Updates dazu gibt es auf unserer Status-Seite.”
Was Sie jetzt tun müssen: Ein 4-Punkte-Plan
Folgende Schritte können helfen, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
- Keine Panik: Google führt regelmäßig Updates und technische Umstellung durch, die von außen nicht beeinflussbar sind. Kommunizieren Sie dies auch intern an Ihre Stakeholder.
- Neubewertung Ihrer GSC-Daten: Vergleichen Sie die neuen Daten nicht mit dem “aufgeblähten” alten Datensatz. Schauen Sie sich stattdessen die Trends ab dem Zeitpunkt der Änderung an. Fokussieren Sie sich auf die Klickrate (CTR) und die Anzahl der Klicks – diese Metriken waren von vornherein aussagekräftiger.
- Fokus auf Klicks und Konversionen: Letztendlich sind Impressionen nur ein Mittel zum Zweck. Die wahren Erfolgsindikatoren für Ihr Unternehmen sind der tatsächliche organische Traffic und die daraus resultierenden Konversionen, die Sie in Google Analytics oder Ihrem CRM-System sehen.
- Kommunikation mit Ihrem SEO-Partner: Wenn Sie mit einer Agentur oder einem SEO-Dienstleister zusammenarbeiten, fragen Sie nach, wie sie auf diese Änderung reagieren und welche Anpassungen sie an ihren Berichten vornehmen. Hinterfragen Sie Datenquellen und ihre Bedeutung für Ihr Handeln.
Diese Umstellung ist eine Erinnerung daran, dass sich SEO ständig ändert. Sie bietet die Chance, sich von den Kennzahlen zu lösen, die zwar schön aussehen, aber nichts bringen, und sich auf die Daten zu konzentrieren, die wirklich das Wachstum Ihres Unternehmens vorantreiben.
Kontakt
Udo Raaf (Dipl. Kommunikationswirt) betreibt seit 1999 erfolgreich eigene Websites und gibt sein Wissen heute als strategischer Content- und SEO-Berater an Unternehmen, Agenturen und NPOs weiter.
„Ich fand die Einblicke super und echt interessant zu entdecken, wo noch viel Potenzial schlummert.“
„Der Aufbau der Inhalte war sehr übersichtlich. Auch für „Frischlinge“ wie mich super verständlich.“
„Die im Vorfeld der Zusammenarbeit angestrebten Ziele wurden durchweg erreicht, sogar übertroffen.
“ContentConsultants.de gehört zu den 5 sichtbarsten SEO-Agenturen in Deutschland” (iBusiness 2025)