Google Core Update Mai 2020: Gewinner und Verlierer

In unregelmäßigen Abständen kündigt Google ein Core Update an, das die Rankings in Suchmaschinen durcheinander wirbelt. Auch eine Pandemie konnte Google nicht davon abhalten, am 5. Mai 2020 den Index neu zu sortieren. Für einige Seitenbetreiber sind die Änderungen drastisch ausgefallen.

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Manche Seiten verzeichneten bis zu 50 Prozent Verlust durch den Google Core Update im Mai.

Bis zu 50% Verluste konnte ich bei einigen meiner Kundenwebsites feststellen, während andere Kunden wiederum stark zugelegt haben. Bei der dritten Gruppe hat sich das Update so gut wie gar nicht bemerkbar gemacht.

Auch bei meinen eigenen Seiten gab es starke Ausschläge nach oben und unten: während die Website meiner SEO Beratung ihre Sichtbarkeit fast verdoppeln konnte, verlor mein Musikblog vorübergehend insgesamt 18 Prozent Sichtbarkeit, was sich in 30 Prozent weniger Reichweite bemerkbar macht. 

Starke Zuwächse nach dem Core Update für ContentConsultants.

Gründe für Verluste oder Gewinne des Core Updates

Für negative oder positive Auswirkungen für einzelne Websites gibt es bei Google Core Updates in der Regel keine einfachen Gründe. Core Updates sind immer eine Vielzahl von Änderungen im Algorithmus von Google bei denen es immer Gewinner und Verlierer gibt.

Tatsächlich warnt auch Google immer wieder davor, nach einem Core Update in Aktionismus zu verfallen, weil man eventuell die falschen Dinge verändere. „Vielleicht gibt es auch gar nichts zu fixen“, so Google in seinem Artikel zu den Core Updates.

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Um die Gründe für die starken Veränderungen der Reichweite zu analysieren, lohnt es sich also etwas genauer hinzusehen, bevor man voreilige Schlüsse zieht:

  1. Welche Keywords und Seiten sind betroffen?
  2. Wie stark sind die Ausschläge auf Seitenebene nach oben oder unten?
  3. Welche Wettbewerber sind nach dem Update plötzlich vor mir platziert? Was machen diese anders?

Auf diese Weise können wir uns als SEOs Stück für Stück zur Wahrheit vortasten. Einfache Antworten gibt es bei einem Core Update in der Regel nicht.

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Bei meinen beobachteten Domains stelle ich nur minimale Veränderungen auf Artikelebene fest und zwar völlig unabhängig von Größe, Alter, Thema oder allgemeiner inhaltlicher Qualität einer Domain.

Im Schnitt sind die Seiten meines SEO-Blogs 1-3 Positionen geklettert und die Seiten meines Musikblogs um 1-2 Positionen gefallen. Die Änderungen im Einzelnen sind also minimal, wirken sich aber über die gesamte Domain, also tausende von Artikeln in den Top 10 aus.


Der Musikblog hat durch seine hohe Sichtbarkeit sehr viele Top 10 Treffer mit erheblichem Reichweitenpotenzial. Deshalb macht sich das Update im Traffic besonders stark bemerkbar. Einzelne Seiten haben zwar nur wenige Positionen verloren, doch für einzelne Keywords kann das täglich mehrere tausend Klicks weniger bedeuten, was für ein rein werbefinanziertes Magazin dramatische Umsatzeinbußen zur Folge haben kann.

Nach vielen Gesprächen mit anderen SEOs und weiteren Analysen, insbesondere in der Google Search Console kristallisieren sich inzwischen zwei recht konkrete Szenarien heraus, welche Faktoren maßgeblich für Gewinne oder Verluste verantwortlich sein könnten:

  1. CTR (Click-Through-Rate): Viele der Seiten, die an Reichweite verloren haben, haben eine unterdurchschnittliche Klickrate auf Google. Klickraten können in der Google Search Console untersucht werden. 
  2. E-A-T (Expertise-Authority-Trust): Vor allem im Finanz- und Gesundheitsbereich ist Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit besonders wichtig. Seiten, die in fremden Branchen wildern, können auch mit sehr gutem SEO heute kaum noch etwas ausrichten: Google bevorzugt hier klar die Websites von ausgewiesenen Experten, die häufig zitiert und verlinkt werden. 

Wie man Probleme durch den Google Core Update beheben kann

  1. CTR: Wer feststellt, dass seine Seiten trotz guter Rankings auf Google keine gute CTR haben und im Ranking gefallen sind, sollte sich vor allem das Google Snippet genauer ansehen:
Stellen Sie sich folgende Fragen:


– Wird im Title sofort klar, worum es geht?
– Ist die Meta Description (also der Beschreibungstext unter dem Suchergebnis) einfach verständlich, sagt, worum es auf der Seite geht und was man als Nutzer vom Klick hat?
Hier lohnt es sich also an jedem einzelnen Wort zu feilen und sich anzusehen, wie die Google Snippets der Mitbewerber formuliert sind.

2. E-A-T: Wer einen Blog hat und neben anderen Themen auch mal Gesundheitstipps gibt, sollte sich überlegen, seinen Themenfokus zu schärfen. Medizin oder Finanzen sind nichts für Hobbyblogger oder Hellseher. Hier braucht es eine besondere fachliche Kompetenz und Seriosität, die Google gerade in diesen Bereichen inzwischen voraussetzt. Mit Manipulationen oder irgendwelchen Änderungen an einem Text kommt man hier also vermutlich nicht weiter, sondern es müssen klare strategische Entscheidungen über die inhaltliche Ausrichtung der Website und deren Mehrwert gefällt werden.

Ein Core Update ist keine Strafe

„Abgestraft“ wird bei Core Updates übrigens gar niemand! Überhaupt straft Google Websites nur bei Manipulationen ab. Google gewichtet einfach nur Inhalte neu und sortiert die Rankings entsprechend um. Dazu macht Google viele Tests, um herauszufinden, welche Seiten die Fragen der Nutzer*innen am besten beantworten. Bei sehr vielen ähnlichen Seiten zu einer bestimmten Suchanfrage, spielen viele Faktoren eine Rolle, um herauszufinden, welche Seite eine Suchintention besser bedient.

Einige dieser Faktoren hat man selbst in der Hand (etwa die fortlaufende Optimierung des Inhalts), andere sind wiederum nicht änderbar, etwa der Wettbewerb. Von vielen Publishern wird übersehen, dass auch andere Publisher schöne Seiten haben und Google ab und zu auch diesen eine Chance geben muss, selbst nach Jahren auf Position 1 in der Suche. Diese Entscheidung trifft Google ganz kühl und rein datenbasiert.

Klickraten lassen sich aber auch datenbasiert optimieren, etwa durch das Schalten von Google Ads mit unterschiedlichen Snippet-Varianten. So bekommt man mit etwas Budget schnell die Antwort auf die Frage, auf welche Texte die Nutzer am meisten klicken und kann Google somit das bestmögliche Snippet liefern.

Es lohnt sich also unabhängig von Core Updates immer, den bestmöglichen Inhalte zum Thema zu produzieren und regelmäßig zu aktualisieren. Dann könnte es beim nächsten Update auch ganz schnell wieder nach oben gehen.

Wieder einmal zeigt sich, wie mächtig Google als Kanal heute ist. Selbst kleinste Veränderungen wie diese wirken sich für Seitenbetreiber unter Umständen extrem aus und können Existenzen vernichten. Nur eins ist sicher: es bleibt nie alles so wie es gerade ist. SEO ist eine fortlaufende Aufgabe, man muss immer am Ball bleiben, wenn man den Anschluss nicht verlieren will.

Im OMT Podcast gibt der Chef-Analyst des SEO-Tools Ryte, Marcus Tandler, spannende Einblicke in seine Analysen des Core Updates.

Fazit: In SEO investieren – aber nicht nur!

Wegen einer negativen Sichtbarkeitsentwicklung sollte man die SEO-Bemühungen nicht aufgeben, ganz im Gegenteil, man sollte sie verstärken. Eine dauerhaft negative Entwicklung kann zum großen Problem werden, weil weniger Reichweite die unmittelbare Folge davon ist.

Die einzige Lektion, die man als Seitenbetreiber aus den Google Core Updates ziehen kann, außer seine Inhalte für Nutzer immer weiter zu verbessern, ist, sich generell weniger abhängig von einem einzigen Kanal zu machen und sein Geschäftsmodell zu diversifizieren.

Die aktuellen Verluste des Musikblogs durch den Einbruch des Anzeigenmarkts in Zeiten von Corona und das Google Core Update zur gleichen Zeit kann ich heute problemlos durch mein zweites Standbein, die SEO-Beratung auffangen, da der Core Update spürbar mehr potenzielle Kunden auf meine Seiten bringt.

Statt Google zu verteufeln, sollte man also einfach versuchen, das Risiko so zu verteilen, dass man die Core Updates künftig ganz gelassen hinnehmen kann. Sie gehören einfach dazu, wie die Jahreszeiten, wir müssen uns nur dafür rüsten.

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