Keyword Kannibalismus: Interner Wettbewerb schwächt Google Rankings

Eine häufige, aber selten erkannte Ursache für schwache Google Rankings – und somit wenig Traffic – ist der sogenannte „Keyword Kannibalismus“: mehrere Artikel einer Website ranken auf das gleiche Keyword. Wie man den internen Wettbewerb findet und beseitigt, zeige ich in diesem Artikel.

Konkurrierende Artikel finden

Wer eine Website zu einem bestimmten Thema hat, hat häufig das Problem, dass er mehrere Artikel zum gleichen Keyword produziert. Ohne es zu merken, baut man sich selbst Konkurrenz auf, was gute Google Rankings unmöglich macht, weil Google sich nicht entscheiden kann, welcher nun der relevante Artikel ist und deshalb alle thematisch ähnlichen Artikel irgendwo im Mittelfeld platziert. Also dort, wo es keine Klicks gibt.

Keyword Kanniablismus bei www.tonspion.de (Quelle: Sistrix): jeweils 2 Artikel ranken auf das gleiche Keyword.

Professionelle SEO-Tools wie Sistrix, XOVI oder Searchmetrics bieten Funktionen, um den internen Wettbewerb sichtbar zu machen. In unserem Beispiel habe ich in Sistrix den Wettbewerb auf www.tonspion.de untersucht und auf die ersten 20 Google Positionen eingeschränkt. Denn dort sind die Keywords mit dem meisten Optimierungspotenzial zu finden. Anschließend habe ich nach Traffic sortiert, so dass die meistgesuchten Keywords oben angezeigt werden.

Belegt ein Keyword Position 1 und 2 auf Google (bei uns im Beispiel „album download“): herzlichen Glückwunsch! Jetzt muss sich die externe Konkurrenz extrem anstrengen, um Sie vom Platz an der Sonne zu verdrängen.

Ranken zwei verschiedene Seiten zum gleichen Keyword aber auf der zweiten Suchergebnis-Seite (in unserem Beispiel „die besten lieder“) und dort auf Position 11 und 12, hat man ein Problem und dringenden Handlungsbedarf.

Interne Konkurrenz verhindert gute Rankings

In diesem Beispiel weiß Google offenbar nicht, welches die bessere Seite zum Thema „die besten Lieder“ ist. Deshalb müssen wir uns entscheiden und entscheiden uns für den zeitlosen Artikel „Die besten deutschsprachigen Lieder aller Zeiten“, einer Playlist, die vermutlich viele Musikfans interessieren dürfte.

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Die „100 besten Songs 2016“ sind 2018 möglicherweise nicht mehr so relevant.

Wie man internen Wettbewerb beseitigt

Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten:

  1. entweder wir verlinken vom zweiten Artikel prominent auf den ersten und zwar mit dem betreffenden Keyword „die besten Lieder“ im Ankertext. Damit teilen wir unseren Lesern (und damit auch Google) mit, dass dieser Artikel fürs Thema sehr relevant ist und versorgen ihn mit mehr Traffic.
  2. oder wir leiten den zweiten Artikel auf den ersten Artikel per 301 um, das heißt, es wird nur noch ein Artikel zum Thema gefunden.

Welche Variante besser ist, muss man einfach ausprobieren. In den meisten Fällen dürfte Variante 1 die bessere sein, außer ein Artikel ist nicht mehr relevant und kann auch verschwinden. Wir entscheiden uns in diesem Fall also für Variante 2, weil ein Artikel zu den besten Songs aus dem Jahr 2016 aus heutiger Sicht nicht mehr wichtig erscheint.

Wir leiten also den zweiten Artikel auf den ersten um. Für WordPress und andere CMS gibt es Plugins, wie z.B. Redirection, mit denen man jede Seite auf eine andere korrekt weiterleiten kann. Das ist für SEO ein elementares Tool und unverzichtbar.


Wir notieren uns diese Umleitung anschließend in einer Excel Tabelle und kontrollieren ab jetzt jede Woche die Entwicklung der Rankings für dieses Keyword.

Es ist zu erwarten, dass Google, nachdem die interne Konkurrenz abgeschaltet ist und auf den Hauptartikel weitergeleitet wurde, diesen Hauptartikel höher rankt als bisher, also unter den Top 10 Suchergebnissen. Allerdings braucht man dafür häufig mehrere Wochen Geduld, bis Änderungen auch im Google Index sichtbar werden.

UPDATE 16.1.2019

Unser optimierter Artikel rankt inzwischen auf Platz 1 für die „besten deutschen lieder“ und auf Position 4 für „die besten lieder“.  Die Optimierung war ein voller Erfolg!

Quelle: Google 16.1.2019

Häufige Probleme mit Keyword Kannibalismus aufspüren

Es gibt auch technische Probleme, die häufig Keyword Kannibalismus zur Folge haben, ohne dass man es bemerkt:

  1. Seiten werden auf SSL (https://…) umgesetellt, aber nicht auf die neue Version umgeleitet.
  2. Seiten sind sowohl mit als auch ohne „www“ erreichbar.
  3. Seiten werden mit Parametern ausgestattet, ohne Cannonical Tags zu nutzen.
  4. Auf mehrsprachigen Seiten werden nicht alle Artikel übersetzt und somit unter unterschiedlichen URLs erreichbar.

Diese Probleme sind sogar sehr häufig, denn nicht jeder Entwickler ist ein SEO-Spezialist. Lassen Sie also vor und nach jedem Launch Ihre Seite von einem SEO-Experten durchchecken, um diese Probleme zu finden. Alles andere wird sehr viel teurer und organischer, unbezahlter Traffic über Google so gut wie ausgeschlossen.

Udo Raaf

„Es gibt zahlreiche SEO Tools, die meisten kosten ab 100 Euro/Monat aufwärts. Ich empfehle zunächst eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um das passende Tool für Ihre Zwecke zu finden und es richtig nutzen zu können. SEO Tools wie Sistrix oder XOVI bieten riesige Datenmengen, die man allerdings zunächst interpretieren können muss. Gerne unterstütze ich Sie dabei.“

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